-->Hauptplatz Westrudel

Ein leises Rascheln ertönte und ein paar Sachen vielen herunter. Eine Weile blieb es ruhig. Dann trat ich aus einem Haufen Metall. Die dünnen Platten drückten sich in meine Seiten und hinterließen kleine Schnitte. Keines meiner Ohren zuckte, als mein schwarzes Fell von Blut befleckt wurde. Die warme Flüssigkeit floss meine Seite hinunter und tropfte von meinem Bauch zu Boden. Ich trat nun endgültig aus dem Haufen. Mein schwarzes Fell glänze in den schwachen Strahlen der untergehenden Sonne. Elegant setzte ich eine Pfote vor die andere. Etwas entfernt setzte ich mich in den Schatten eines großen Steinhaufens. Dort begann ich mein dichten Pelz von dem Blut zu reinigen.

Mein Blick wanderte zum Himmel. Es wird Zeit. Ein leises Seufzen entwich meiner Kehle. Lautlos stand ich auf und bewegte von diesem furchtbaren Ort.
-->Rennstrecke

Mein knurrender Magen weckte mich und ließ meine Ohrenstummel wackeln. Gähnend hob ich meinen Kopf und setzte mich auf. Mein Herr war immer noch nicht zurückgekehrt.. Noch bevor mich Traurigkeit übermannen konnte, wurde ich von Geräuschen hinter mir abgelenkt. Mich gänzlich erhebend, schritt ich zum Ende des Autos und erblickte sofort einen übergroßen Wischmop (Diego). "Hey!", rief ich zu ihm herab und wartete auf seine Reaktion.

Mein Grinsen wurde breiter als ich eine Stimme hörte und ich verdrehte den Kopf um zu dem Rüden hochsehen zu können. Hallo auch Großer. Was geht? Ich hörte auf an meinem Fell zu zerren und lehnte mich stattdessen an das, mittlerweile durch die Sonne, ziemlich heiße Metall an dem ich mich verfangen hatte. Und jetzt? Eine Drehung könnte helfen. So wie damals bei... Genau das.

Ich zog meine Augenbrauen zusammen und ignorierte seine Frage. "Was machst du da?", wollte ich nicht unfreundlich von ihm wissen. So einen wie ihn, hatte ich bis her noch nie gesehen, da waren Akiro und Shadow schon was ganz anderes. Mit Rassen wie den beiden bin ich aufgewachsen, nicht so, wie mit dem Wischmopp hier.

Ich habe meinen Spaß. Kennst du wohl nicht, huh? Pfoten dahin. Dreh den Kopf da rüber. Und jetzt mit Schwung. Ich brachte kichernd meinen Körper in Position und stieß mich dann im richtigen Winkel ab. Meine dreckigen Pfoten trafen erst das Metall neben mir, dann das knapp über mir, ehe ich mich auch da abstieß, um die Drehung zu vollenden und mich abzustoßen. Es ziepte kaum, ehe ich kichernd frei auf allen vier Pfoten stand. Kaum etwas von meinem Fell hing noch an dem Metallstück. Also, wie heißt du Herzchen? Breut hrinsend sah ich zu dem Rüden auf dem Metall hoch.

Ich schnaubte. "Ich scheine eine andere Definition von Spaß zu haben als du", raunte ich zu ihm hinab, staunte jedoch nicht schlecht bei seinem durchaus gewagten und eleganten Manöver. Beeindruckt wackelten meine sehr kurzen Ohren, meine Rute hob sich leicht und schwang entspannt von links nach rechts. "Wow.. wo hast du das gelernt?", fragte ich durchaus interessiert, blieb aber auf dem Autodach stehen, man konnte schließlich nie wissen. "Mein Name ist Dresden. Und du Wischmopp? Wie ist dein Name?"

Was? Der Sprung? Ich drehte mich lachend einmal im Kreis und schüttelte dann mein langes Fell. Sowas lernt man ganz leicht. Das ließ ich einfach so im imaginären Raum stehen, denn ich lachte nun über seine Bezeichnung für mich. Leider nichts in die Richtung. Diego der Name. Hi Dresden.

Ich machte einen Schritt nach vorn, sodass ich am Ende des Daches stand und nur noch auf den Kofferraum weiter gehen konnte. "Aber wo? Wofür ist das eigentlich nützlich?", fragte ich weiter und betrachtete das flauschige Wesen vor mir. Wir haben sowas nie beigebracht bekommen.. Meine Gedanken wurden arg unterbrochen als sich mein Magen wieder einmal zu Wort meldete. Beschämt drehte ich meine Stummelohren nach hinten und senkte etwas den Kopf. Beeil dich John..

Für unangenehme Situationen, halsbrecherische Stunts, Bühnenshows... Meine Stimme wurde dramatischer, bis ske wieder mit einem kichern zusammen brach. ...uuund den Menschen gefällt sowas. Ich hörte seinen Magen knurren und setzte mich lachend hin. Hat da wer Hunger? Lust jagen zu gehen? Siehst du die Ohren? Das tu ich. Menschen sind schon seltsam was? Oh ja. So wie... Sag. Den. Namen. Nicht. Okay, okay.

Mein Kopf neigte sich irritiert nach rechts. "Bühnenshows? Was ist das?" Anscheinend gab es so einige Dinge, die ich nicht kannte. "John gefällt immer, wenn ich einen guten Job erledige", kommentierte ich, schob meinen Oberkörper nach vorn, sodass meine Vorderläufe nun auf dem Kofferraumdeckel standen und ich mich auf meine noch immer auf dem Dach befindenden Hinterläufe setzte. "Hunger, ja.. Jagen? Wie soll ich den mein Futter jagen? Säcke können doch nicht laufen", witzelte ich und hob meinen Kopf wieder. Mein Leben lang, kannte ich nur Trockenfutter, und wo John das Fleisch her bekam, war mir bis heute ein Rätsel.

Eine Pfote der Anderen Hinterherschleifend, mit ruhig herunterhängender Rute und Den Letzten Flecken des Menschenblutes welches sowohl meine Lenzen als auch einen Kleinen Teil meines Brustfells Besetzte suchte ich mir auf Leisen Pfoten meinen Eigenen Weg durch die Stadt. Das Blut welches Längst getrocknet War verklebte mein Fell etwas. So begann ich mich gründlich zu Säubern. Erst kamen Gerüche zweier anderer Hunde auf und dann Traten sie auch schon in mein Sichtfeld. Ich sah mich auf den Schrottplatz um und beobachtete sie vorerst. Ich wollte erstmal einschätzen können ob sie gefährlich waren. Bis jetzt scheint es nicht wirklich so...

Musst du nicht kennen. Willst du nicht wissen. Grinsend legte ich den Kopf schief. John? Wer ist denn John? Bei seinem weiteren Worten prustete ich los. Warte, warte. Du kannst nicht jagen? Ist John dein Mensch? Er wird doch nicht mehr in der nähe sein, oder? Also riechen kann ich ihn nicht. Aber wenn... Jetzt krieg keine Panik, seit wann hast du Angst vor Menschen? Hab ich nicht... Außerdem ist das ganze Jahre her. Jaja... Du jast ja recht. Natürlich hab ich recht. Riechen konnte ich hingegen einen weiteren Hund und aus dem Augenwinkel konnte ich den massigen schwarz-weißen Rden auch schon sehen, doch ich reagierte nicht auf ihn. Noch nicht.

Meine Augenbrauen zogen sich zusammen und mein Nackenfell stellte sich auf als ich Diego ernst ansah und mich wieder erhob. "John ist mein Herr, ganz richtig. Ich musste nie für Futter jagen, wenn du drauf hinaus willst", grollte ich dem Rüden schon fast entgegen. "Doch ich weiß wie man Menschen und Hunde jagt.. und erlegt", in meiner Stimme schwang ein Hauch Warnung mit. Er ist bestimmt einer dieser Hausköter, die den lieben langen Tag faul auf ihrer Haut liegen. Meine Aufmerksamkeit wurde von Diego abgelenkt als ich einen anderen Hund roch und aufmerksam meinen Kopf in dessen Richtung drehte. Noch so ein Fellberg..