Ich hatte in den letzten Tagen die Umgebung der alten Scheune erkundet und hier und dort einem Instinkt folgend, Rudelmakierungen gesetzt. Nun hatte ich mich auf den alten Stiefel geworfen, an welchem ich bereits schonmal das Kämpfen geübt hatte, das Beissen. Inzwischen war es mir gelungen ihn zwischen zwei Balken zu verkeilen. So bot er Widerstand, während ich wild knurrend an dem Leder zerrte und versuchte ein Stück heraus zu reißen.

Erleichtert das Mama mir ihre Zustimmung gab hopste ich näher zu ihr und schleckte ihr über die Ohren und den Kopf. Dabei wischte meine Rute fröhlich hin und her. Versprochen!! Mit diesen Worten wand ich mich wuffend um und raste los - wobei meine Schritte eher tapsig und langsam wirkten.

-->Scheune

Ich sah den Welpen wachsam hinterher. Papa war mit Rain beschäftigt, Squash war zu Hoshiko getapst und forderte diesen zum spielen auf, und Bigfoot war neben Mama eingeschlafen. Ich sah bei ihrer Frage umher. Akiro und Mila waren erst vom Jagen wieder gekommen, Nali lag bei Storm und schlief. Fay war noch zu verletzt und Sarana war mit Diego unterwegs. So gab es keinen den ich wirklich mitnehmen wollen würde. Ich erhob mich und sah Mama ernst an. Wenn ich im Revier bleibe, darf ich es dann allein erkunden?

Ich drückte mich kurz an Mama, dann legte ich mich hin und besah mir meine Brüder und meine Schwester. Dann sah ich Sarana und Diego nach. Ich fand es irgendwie schade dass sie immer mitdurfte und ich hier bleiben musste. Und dann konnte ich nicht einmal richtig kämpfen wegen meinem Fell! Ich stieß ein gefrustetes Fiepen aus und ließ den Kopf zwischen die Vorderpfoten sinken.

Ich erhob mich und schüttelte mich durch. Ja..ich..bin in Ordnung. Innerlich kochte ich vor Wut. Warum nur machte mir ständig mein Fell einen Strich durch die Rechnung? Gerade wollte ich erneut einen Angriff auf Storm wagen, da erklang Mamas Stimme über den Platz. Ich..komm Naliipa! Du musst dir ganz dringend die Welpen anschaun! Damit lief ich vor und blieb dann dicht bei Sarana und Mama stehen, den Kopf gesenkt um die vier Welpen, welche sich unter ihr versteckten, ansehen zu können.

Ich sah Storm unsicher an. Ich mochte meine Milchzähnchen verloren haben, und es hatten auch bereits neue begonnen nachzuwachsen. Doch ich hatte ja auch beim Training mit Naliipa kaum etwas ausrichten können, da das verbliebene Fell um meinen Fang einfach zu weich war und das meiste abfing. Dennoch nickte ich und erhob mich dann entschlossen. Ich knurrte hell ehe ich auf Storm zusprang und versuchte seinen Fang zu erwischen. Dabei stolperte ich jedoch über die eigenen Pfoten und legte mich mit einem leisen Aufjaulen lang.

Ich zuckte bei Storms Worten zusammen, da ich mich an die Begegnung mit dem Trio erinnerte. Zumal das Fell um die Wunden an meinem Fang nicht nachgewachsen war und man so die Narben dort erkennen konnte. Auch mein Ohr war mittlerweile so stark verwachsen, dass ich die meiste Zeit den Kopf leicht nach links gedreht hielt um auch jedes Wort von Storm verstehen zu können. Dies mochte fast so wirken als würde ich abgelenkt sein, doch der Ausdruck in meinem Gesicht verriet, dass ich auf ihn fokussiert war. Das..das weiß ich nicht. Wie gesagt uns hat nie jemand gesagt oder gezeigt wie man sich in den verschiedenen Situationen verhält..Ich..ich kann nicht mehr als weglaufen. Mein gesundes Ohr drückte sich traurig an meinen Kopf. Es hatte einfach zuviel Aufruhr gegeben, so dass die Erwachsenen einfach keine Zeit gehabt hatten sich um uns Welpen zu kümmern.

Als Fay kam und es ihr offenbar gelang den weißen Hund zu überzeugen mir und Naliipa beim Training zu helfen wedelte meine Rute leicht. Ich heiße Bubbles, und das ist meine Schwester Naliipa. Dass wir nicht vom gleichen Blut waren störte mich nicht. Naliipa war dennoch eine Schwester für mich. Ebenso wie Sarana. Ich warf dieser und Ice einen kurzen Blick zu und sah dann Storm aufmerksam an, setzte mich sogar mit wachsamen Blick hin. Oh ja! Bitte zeig es uns!

Gelernt? Ich schüttelte den Kopf Und hat bisher niemand was gezeigt, oder gelehrt. Alles was wir können haben wir uns selber beigebracht. Man merkte die Enttäuschung in meiner Stimme. Sicher, die ganze Aufregung wegen der Welpen und dem Angriff der fremden Hunde mochte viel gewesen sein. Dennoch hätte sich doch jemand Zeit für uns nehmen können! Aber die einzige, welche dies getan hatte war Fay. Und nun war sie verletzt! Ich versuchte die Tränen der Verzweiflung zu unterdrücken und "stapfte" dann auf. Darum brauchen wir jemanden der uns zeigt wie es richtig geht! Ich senkte die Rute als auch den Kopf. Bitte.. Meine Haltung war nun eher unterwürfig, und meine Stimme zitterte merkbar durch die unterdrückten Tränen.

Ich wuffte grollend und hob - nun durchaus in einer dominanten Haltung - meine Rute, welche durch ihr langes Fell aber mehr wie eine Fahne hin und her schwenkte. Die anderen haben alle keine Zeit! Papa ist bei Mama und den Geschwistern, Akiro und Mila sind jagen. Der alte Hund ist zu gemein. Und Diego ist noch nicht zurück! Fay muss uns hier alle im Blick behalten und das obwohl sie verletzt ist! Also..ich..ich finde wenn du hier bleiben willst, dann solltest du auch eine Aufgabe übernehmen! Meine Augen funkelten sichtlich erbost. Einen faulen und feigen Hund konnten wir hier nicht gebrauchen, da war ich mir sicher. Ich warf kurz Naliipa einen Blick zu, um zu sehen wie sie das ganze sah, ehe ich wieder Storm fixierte und knurrend und mit durchaus drohend aufgestelltem Fell auf ihn zuging.

Ich folgte Naliipas deuten. Mir war der weiße Hund schon bei der Ankunft von Fay aufgefallen. Die beiden mussten zusammen gegen den bösen Hund gekämpft haben. Ich erhob mich und trabte dann langsam zu Storm, besah ihn mir mit ernstem Gesichtchen. Magst du mit uns trainieren? Ich fand es einfacher direkt heraus zu sein ohne viel herum zu reden. Ich..wir..wir wollen stärker werden damit wir dem Rudel besser helfen können. Das ich nicht besonders gut im kämpfen war und es wohl auch nie sein würde, war schon im Trainingskampf mit Naliipa klar geworden.

Kämpfen lag mir eindeutig nicht. Mein Fell war einfach zu weich und "dämpfte" daher meine Angriffe. Schließlich blieb ich außer Atem hechelnd einfach liegen, genau in diesem Moment trat Ice zu uns und ich lächelte sie an. Noch immer waren meine Gedanken auf den Plan fixiert, den bösen Hund der Fay attackiert hatte, zur Strecke zu bringen. Also ich habe nichts dagegen! Ich sah aufmerksam zu Naliipa. Immerhin hatte sie dem Training ja zugestimmt, und je schneller wir Welpen lernten uns selber zu verteidigen, desto weniger mussten sich die Erwachsenen um uns Sorgen machen - zumindest meiner Meinung nach.

Ich sah zum Haus, aus welchem nach Ice nun auch Mila heraus rannte und weinte Ich muss schnell handeln! Mit diesem Gedanken lief ich einmal um Naliipa herum, wobei ich ein Knurren anstimmte. Ich versuchte es nicht zu bedrohlich klingen zu lassen, da ich sie ja nicht erschrecken wollte. Jetzte! Bellte ich dann und sprang Naliipa an, so dass wir ein Stück gemeinsam über den Boden rollten. Dabei waren wir beide gleich stark, wodurch wir uns immer wieder gegenseitig auf dem Boden festnagelten. Für andere mochte es wie das Rangeln von Welpen aussehen. Doch auch wenn ich versuchte ihr nicht weh zu tun, waren die Bisse mit denen ich immer wieder nach Naliipas Pfoten shcnappte gezielt auf die Gelenke gerichtet - wissend dass eine Verletzung der Gelenke den Gegner schwächen würde. Unser Fell war bald mit Schnee und auch Blättern verhangen, wobei sich in dem meinen wohl das meiste absetzte.

Ich schob Naliipa den Hasen noch näher, während ich die anderen beobachtete. Besonders Akiro. Doch war es sicher, weil mir gefiel was er tat, auch wenn ich froh war dass er Mama so unterstützte. Nen vielmehr weil ich überlegte wie ich unbemerkt den Rudelplatz verlassen konnte, um mich um diesen bösen Hund zu kümmern. Naliipas Worte rissen mich aus meinen Gedanken Fay und ihr Freund sind von einem bösen Hund ganz schlimm verletzt worden. Und Mama will sich selber um ihn kümmern. Dabei brauchen die Welpen sie.. Mein Blick war ernst als ich mich erhob. Ich will diesem fiesen Hund zeigen, dass er sich nicht mit unserem Rudel anlegen sollte! Aber Mama hat mir verboten den Rudelplatz zu verlassen.. Ich begann hin und her zu tiggern, sichtlich am überlegen. Und das nur weil ich so klein bin Ich schnaubte sauer und sah Naliipa dann entschlossen an. Trainierst du mit mir? Ich..wir..wir müssen stärker werden damit wir Mama helfen können das Rudel zu beschützen!

Man merkte mir sofort an, dass ich mich ertappt fühlte als sie das mit dem Hund sagte, da ich meinen Blick auf den Boden heftete und leicht knurrte. Ja Mama.. Kam es dann kleinlaut von mir. Dann lächelte ich jedoch und sprang Shadow verspielt an, ehe ich ihr über den Fang leckte. Ich helfe Akiro den anderen Fleisch zu bringen und dann spiele ich mit Nali bis Djego wieder kommt! Meine Augen hatten wieder den kindlichen Glanz und meine Rute wedelte fröhlich hin und her, wobei sich ein Teil des Welpenfells aus dieser löste und vom Wind weg getragen wurde. Ich war froh dass Shadow mir erlaubte hier zu bleiben und zu helfen - und was noch wichtiger war - ich durfte später das Revier durchstreifen. In meinem Hinterkopf begann sich bereits eine Karte zu zeichnen, von jenen Orten die ich schon kannte. Ich würde mir alles einprägen. Ich drückte mich nochmal an Mama und lief dann die letzten Pfoten zum Beutehaufen, wo ich kraftvoll zwei möglichst große Fleischstücke aus der Beute löste und dann abwartend zu Akiro blickte.

Ich musste meinen Kopf drehen um Mama sprechen zu hören, da sie nach wie vor an der Seite mit dem Ohr war, in welchem ich nur dumpfe Laute wahr nahm. Es tat sogar etwas weh wenn laute an den Gehörsinn des Ohres trafen, doch ich ignorierte den Schmerz. Dann sah ich Mama ernst an. Papa und Sarana sind doch auch bei den Welpen..ich..ich würde lieber hier bleiben und Akiro helfen sich um Fay und den anderen weißen Hund zu kümmern.. Mein Gesichtchen war ernst, aber auch entschlossen. Was konnte ich schon bei den Welpen tun, wo diese doch noch so klein waren? Ich wollte etwas tun, was ich auch konnte. Wobei in meinem Kopf bereits ein Plan entstand wie ich diesen bösartigen Hund in unser Gebiet und zu den Schlangen führen konnte. Allerdings sah man mir diesen Gedankenweg nicht an.

Statt dessen blickte ich zwischen Mama und Akiro hin und her und hob dann, wohl aus einem Impuls heraus die Rute, wenn auch nicht so hoch als wollte ich Dominanz zeigen, zumal die langen Fellbüschel es eh eher wirken ließen als hob ich eine Fahne. Akiro braucht jemanden der mit ihm hier aufpasst, jetzt wo..wo Diego ja noch nicht zurück ist. Fest sah ich Mama an. Er braucht jemanden der schnell zu euch laufen kann, sollte es hier Probleme geben! Würde sie mir zumindest das erlauben?

Ich hob mit einem Ruck den Kopf, ja man konnte schon sagen dass Trotz in meinem Blick lag als ich Mama nun ansah. Das lag nur daran, dass sie schon geschwächt war! Wenn sie bei ihrer vollen Kraft gewesen wäre, dann hätte dieser..dieser böse Hund sie niemals angegriffen! Sie war noch vom Angriff der Wildhunde erschöpft und verletzt! Und Weil sie mich und Sarana beschützt hat! Nur darum! Ich redete mich mehr und mehr in Rage und wirbelte zu Mama herum. Ich weiß dass ich nicht stark bin! Aber..aber irgendwas muss ich doch tun! Ich will nicht dass ..dass du weg bist, so wie..wie meine andere Mama! Ich habe dich doch lieb! Tränen der Verzweiflung begannen in meine Augen zu treten. Warum nur konnte Mama nicht verstehen dass ich das Rudel ebenso schützen wollte wie sie, Snow und Akiro..und auch all die anderen? Warum vertraute sie mir nicht? Es mochte sein, dass ich den großen Wildhund nur besiegt hatte, weil ich die Umgebung kannte und die Umgebung zu meinem Vorteil genutzt hatte und doch hatte ich gewonnen! Oder nicht?

Ich erschrak, als erst Mama und dann auch Akiro zu mir kamen, bei letzterem wohl vor allem, weil er sich von der Seite mit meinem verlorenen Ohr näherte, welches so verwachsen war, dass ich wohl nur gedämpft Laute dort wahr nehmen konnte. Ich sah dann Mama an Jemand hat Tante Fay wehgetan! Das kann..kann ich doch nicht so einfach ungeschehen lassen! Ich sah mit bedrückter Miene zum Haus in dem Fay und nun wohl auch Storm lagen. Ich ließ das gesunde Ohr hängen. Ich war wohl immer noch zu klein, um etwas ausrichten zu können. Und das bedrückte mich. Nein in Spiellaune war ich eindeutig nicht, was man auch an der Rute sah, welche nur leicht herunter hing und deren Spitze immer wieder nervös zuckte. Zum Glück war hier keine Verletzung mehr zu erkennen vom Kampf mit dem Trio. Ich bleckte kurz mürrisch die Zähne. Ich wollte auch kämpfen und meine Familie beschützen können! Langsam wand ich mich um und trottete mit hängendem Kopf Richtung Beutehaufen. Mehr als den anderen nun etwas zu Fressen zu bringen, war wohl für den Moment nicht drin.

(So ich muss mich jetzt für die Arbeit fertig machen und dann los :C)

Ich hatte eine Weile einfach nur da gesässen und hatte Akiro, Ice und Mila beobachtet. Als das unverkennbare Bellen von Mama jedoch an mein gesundes Ohr drang sprang ich auf. Ich spannte mich an, als ich sah wie Mama und ein weißer, mir noch unbekannter Hund Fay auf den Platz brachten. Die Wunden der beiden weißen Hunde hatte deren Fell rot gefärbt. Tante Fay! Sorge begleitete meine gehauchten Worte. Zögerlich ging ich ein paar Schritte in die Richtung des Hauses, in welchem Fay verschwunden war. Doch da Mila ihr nacheilte haderte ich. Statt dessen drang ein Knurren aus meiner Kehle, welches nicht mehr so kindlich wie einst klang. Es hatte was tieferes, bedrohlicheres. Auch lag in meinen Augen der dunkle Hauch des Hasses und der Entschlossenheit. Ich wand mich Richtung Wald ab Ich muss denjenigen finden, der Fay das angetan hat! Niemand verletzt ungestraft meine Familie! Mit langsamen und dennoch entschlossenen Schritten begann ich Richtung Wald zu gehen. (Noch ist er auf dem Platz :D)

(So mal ein aktuelles Bild von Bubbles :D)

Ich hatte geträumt. Es waren verwirrende Träume - Träume die sich miteinander vermischten. Da war Shadow, welche entschlossen gegen einen fremden Hund kämpfte, während hinter ihr hilflos die Welpen lagen. Dann wechselte die Szene auf den Hauptplatz, wo ich Akiro sah, welcher mit Welpen spielte, die ich bisher nie gesehen hatte. Allerdings hatten sie etwas an sich, dass doch seltsam aussah. Sie sahen wie eine Mischung zwischen Akiro und Jamila aus. (Muaha..) Wieder änderte sich die Szene. Dieses Mal sah ich mich selbst, oder wart es doch jemand anders? Zumindest sah mir der Hund recht ähnlich, doch bei näherem Hinsehen war sein Fell dunkler und der weiße Farbton begann langsam grau zu werden.

Langsam verschwammen die Träume. Denn auch wenn Naliipa versuchte still zu halten um mich nicht zu wecken, spürte ich doch dass das Heben und Senken ihrer Flanke unruhiger war, da sie nicht mehr im Schlafrythmus atmete. Verschlafen blinzelnd hob ich den Kopf und gähnte. Man sah dass an den stellen, wo die Milchzähne ausgefallen waren, bereits spitze Zähne nachwuchsen. Sanft stubste ich Naliipas Nacken mit meiner Nase an, ehe ich mich erhob und streckte. Dabei sah ich mich ein wenig um und wedelte mit der Rute als ich Akiro bei Jamila sah. Vielleicht würde das was ich im Traum gesehen hatte ja irgendwann Wirklichkeit werden?