Ich hatte bei Santos Rufen mit der Rute gewedelt und war vorsichtig näher gegangen. Doch durch Mamas Unruhe war ich wieder zu eingeschüchtert um näher zu gehen. So lugte ich aus meinem Versteck heraus zu den ganzen Ankömmlingen und beobachtete dann das Spiel von Titan und Rakscha. Ich hätte nur all zu gerne mitgemacht, da es interessant aussah, doch ohne Mama und Papa traute ich mich nicht.

Ich wurde dennoch umgeworfen, weil meine Pfoten wegen des Wachstums meinen Körper nicht sicher ausbalancieren konnten. Ich wuffte einen Moment überrascht. Doch dann stubste ich mit spielerischem Knurren Rakscha immer wieder an. Meine Rute peitschte wild auf dem Boden hin und her.

Leise bellend hüpfte ich leicht auf und ab, was ein wenig aussehen mochte, als ob ein verspieltes Rehkitz umher sprang. Dann umrundete ich Rakscha immer wieder und stubste sie an, ehe ich zurück sprang. Dabei wedelte meine Rute fröhlich hin und her.

Ich seufzte erleichtert und sah dann mit schief gelegtem kopf zu Sam, Back und Tamara. Erwachsene sind komisch..in einem Moment sind sie voller Sorge wegen der bösen Hunde, und dann sind sie wieder so fröhlich.. ich schüttelte irritiert den Kopf, ehe ich sann Rakscha anstubste. Lass uns spielen Mit diesen Worten lief - oder vielmehr strauchelte ich ein Stück weg. Wegen des ständigen wachsens war ich alles andere als sicher auf meinen Pfoten.

Ich bellte erschrocken als Rakscha stolperte und trat instinktiv neben sie. Die Welpin war eindeutig um einiges kleiner als ich. Behutsam stubste ich sie an. Geht es dir gut? Sorge drang aus meinen Worten.

Ich sehe grade, dass weibliche bernhardiner auch bis 80 cm groß werden :D Also NOCH ist Lavena größer ;) Aber irgendwann werden beide gleich groß sein.

Ich sah Corrick nach. Er wirkte angespannt, ja besorgt. Ob ich was falsches gesagt hatte? Als Mama dann wieder kam musste ich mich etwas ducken, damit sie mir überhaupt über den Kopf schlecken konnte. Mittlerweile überragte ich sie als auch Papa ein wenig. Corrick sucht Santos..ich glaube Corrick hat Angst. erklärte ich Sam dann und legte fragend den Kopf schief, während ich Rakscha musterte.

Unsicher hatte ich Mama nachgeblickt, als sie bestätigte dass sie Junge im Bauch hat. Es war mir ein Rätsel wie diese dort überhaupt hinein kamen. Als Sam dann loslief um spazieren zu gehen, hatte ich mich dicht an Papa gestellt und mit ihm gekuschelt. Als Corrick nun auf den Platz trat und nach Mama und Santos fragte, sah ich erst Richtung Berge und dann zum Wasserturm. Mama wollte etwas spazieren gehen, weil..weil sie Junge im Bauch hat und ein wenig Bewegung braucht. Und..und Santos ist dort entlang. beantwortete ich die Frage des Alphas. Ich sah zu Tamara, welche Corrick ja dicht gefolgt war. Ob sie auch bleiben würde?

Ich sah Santos nach, ehe ich Backs Zunge an meinen Ohren spürte. Ich sah ihn unsicher an und versuchte dann näher zu Sam zu gehen. Ein Schmerz in meinen Vorderpfoten ließ mich aufwinseln und zusammen sacken. Wieder traf mich der Wachstumsschub unvorbereitet. Ich hechelte und atmete etwas schwer, wobei mein Atem leichte Wolken in die Luft schlug. Meine..meine andere Mama hat mir mal erzählt, dass sollte sie mal Junge im Bauch haben, dass ich dann eine Schwester werde..Hat Mama Junge im Bauch? fragend sah ich Back an.

Ich hatte Corrick und Tamara nachgesehen als auch Santos. Ich fand es schade dass es hier keine andere Welpen gab, mit denen ich spielen konnte. Mit einem Mal wurde es aus der Ecke in der Back und Sam standen lauter und ich trabte mit gerunzelter Stirn zu den beiden. Aber..aber du bist doch schon Papa.. Entfuhr es mir halblaut und ich sah die beiden verunsichert an. War ich denn nicht von den beiden als Tochter aufgenommen worden?

Als Corrick und auch Santos auftauchten wedelte ich mit sichtlich erleichterter Miene mit der Rute, zumindest bis die Fähe hinter den beiden auftauchte. Sofort verspannte ich mich, was dazu führte dass meine Schultern schmerzten. Durch das starke Wachstum waren meine Muskeln ohnehin immer wieder verspannt, so dass die Nervosität es nun nur noch schlimmer machte. Als die Fähe sich jedoch freundlich vorstellte und auch auf Abstand blieb, sah ich einen Moment zwischen Back und Sam hin und her, besonders da Sam mit Back allein reden wollte.

Etwas taumlig und ab und an fast einknickend tapste ich auf Corrick zu und rieb vorsichtig meinen Kopf an seiner Schulter. Das Gleiche tat ich bei Santos. Wieder irritierte es mich dass ich so große war wie die beiden. Dann betrachtete ich mit schiefgelegtem Kopf Tamara. Ha--hallo. Mein..mein Name ist Lavena..a..aber alle nennen..mich nur Ena. Entfuhr es mir dann mit Gestotter.

Ich war noch immer verwirrt, dass Back nur noch wenig größer war als ich und Sam und ich sogar gleich groß waren. Ich ließ mich mit zuckenden Ohren auf die Hinterpfoten sinken. Ich verstehe das nicht.. Murmelte ich dann halblaut, ehe sich aufgrund des Fleischgeruchs mein Magen meldete und ich an Sam vorbei zu der Ziege sah. Meine Rute begann zu wedeln, ehe ich den Kopf vorstreckte und Sam über den Fang schleckte. Danke Mama! Noch immer recht schwankend erhob ich mich und lief zu der Ziege. Längst brauchte ich ja keinen Fleischbrei mehr, jedoch war es etwas schwierig, die Beute aufzureißen. Man hörte einen Moment ein Knacken, ehe ich erschrocken aufwinselte. Zwei Zähnchen fielen aus meinem Fang auf den Boden. (Damit hat sie nun auch die Hauptzähnchen - bzw die Milchzähne verloren :D)

Ich fiepte einen Moment auf, da ich Sam nicht hatte kommen sehen. Als sie nun ihre Nase in mein Fell stecke, schnappte ich daher nach ihr, aus Angst dass es einer der bösen Hunde ist. In meiner Angst hatte ich weder Backs noch Sams Worte gehört. Als ich nun aber erkannte dass es Sam war, stand ich auf. Dabei schwankte ich sehr stark, da meine Gelenke sehr darunter litten dass ich so schnell wuchs. Als es mir endlich gelang mich zu meiner vollen Größe aufzustellen, blinzelte ich irritiert. Hatte Sam nicht bisher auf mich herab sehen können? Warum wirkte sie auf einmal kleiner? Mama.. Meine Stimme war aus mehreren Gründen unsicher und zittrig, allem voran das ich mich freute sie zu sehen. Die Verwirrung wegen der Größe stand mir ins Gesicht geschrieben.

Ich hatte den Erwachsenen zugehört. Als Sam sagte dass sie jagen gehen wollte hatte ich Angst bekommen und zu wimmern angefangen. Was war wenn sie nicht wieder kam? Ich sah ihr hinterher und auch Corrick und Santos. Back und ich waren nun allein im Revier und das machte mir Angst. Was war wenn wieder eine Gruppe von diesen bösen Hunden zurück kam? Fiepend vergrub ich meine Nase in Backs Kehlenfell und zitterte heftig.

Ich war leicht an Santos Seite eingedöst. Als er und Corrick sich nun unterhielten, und Corrick meinte dass Santos zu ihm kommen soll, erhob ich mich. Allerdings schwankte ich doch recht stark, da mein Körper einen starken Wachstumsschub hatte. Ich taumelte so zu Back und Sam und ließ mich dann an Sams Seite plumpsen. Ich fror etwas und drückte mich daher fest an das warme Fell von Sam an.

Ich hatte es mit Mühe geschafft mich auf die Pfoten zu stellen, als Corrick zu mir und Sam trat. Ich verstand nicht genau was er mir und Sam mit seinen Worten sagen wollte, doch es klang wie ein Lob. Darum begann meine Rute leicht zu wedeln. Als ich sah wie Santos sich zu Boden legte und ich seine verkrustete Schulter sah fiepte ich leise und tapste noch etwas unbeholfen zu ihm. Er war meinetwegen verletzt worden, dass sagte mir mein Instinkt. So ließ ich mich neben Santos zu Boden und begann sachte über die Verkrustung zu lecken, wodurch sich zugleich Santos Geruch in meinen Geruchssinn einprägte. Auch Corricks Geruch, da er uns so nahe stand, verankerte sich dort. Alle vier ausgewachsenen waren Teil meiner..ja Teil meiner Familie. Sie hatten mich wie eine solche beschützt. Sachte schob ich meinen Fang dann unter Santos Kehle und legte den Kopf auf seinen Vorderpfoten ab. Ich war erschöpft und döste ein wenig ein.

Ich drückte mich an Sam und zuckte nervös mit den Ohren. Langsam kroch der Geruch des Blutes wieder in meine Nase, so dass ich winselte. Zugleich, wenn ich versuchte aufzustehen, knickte ich immer wieder ein. (Sie hat im Moment einen Wachstumsschub..) Es war als wollten meine Knochen und Muskeln mir nicht gehorchen.

Ich hatte erschrocken aufgejault als Sam mich aufhob und mit mir raus rannte. Der Staub, welcher von dem fallenden Deckenstück aufgewirbelt wurde, folgte uns in einer dichten Wolke. Kleinere Steinchen schossen nahezu hinter uns her. Doch durch Sams Körper wurde ich von diesen abgeschirmt, so dass mir nur etwas von dem Staub in die Nase geriet. Dieser sorgte dafür, dass kaum draußen angekommen, ich wie wild niesen musste. Auch sorgte der Staub dafür, dass ich den Geruch des Blutes - zumindest für den Moment - welcher noch vom Hauptplatz ausging nicht wahr nahm.

So schnell beruhigte ich mich trotz Sams Worten jedoch nicht. Statt dessen vergrub ich meinen Fang in dem Fell an Sams Kehle und winselte immer wieder. Die Decke über uns beiden knirschte verdächtig, doch das nahm ich gar nicht wahr. Noch immer saß der Schock zu tief, als dass ich etwas anderes hätte bemerken können.

Ich "schrie" gerade zu auf als Sam mich festhielt, da ich im ersten Moment nicht registrierte, dass sie es war die mich da festhielt. In meiner Panik warf ich den Kopf herum und verbiss mich in Sams Pfote. Meine Zähne waren vielleicht noch nicht so gefährlich wie die eines Erwachsenen, jedoch war ein Biss mit ihnen bereits sehr schmerzhaft. Erst langsam dämmerte mir aufgrund des Geruches, wen ich da biss. Winselnd ließ ich von der Pfote ab und leckte entschuldigend über die Bissstelle. Wa..warum tun andere Hunde sowas? stammelte ich dann, während Tränen der Angst und des Schocks über meine Wangen strömten.