Storm:

Am Hauptplatz angekommen blickte ich kurz zu Fay herüber, die gerade mit Akiro in ein Gespräch verwickelt war. Als ich dann Naliipa entdeckte, beschloss ich, besser ihr Gesellschaft zu leisten. " Du hast dich schon ganz gut gemacht. " meinte ich sanft, setzte mich neben sie.

Storm:

Als Fay ihre Nase in meinem Fell vergrub, konnte auch ich mir ein mitleidiges Winseln nicht betrachten. Es tat mir so leid. Sie beschwichtigte mich zwar, es sei alles in Ordnung, doch ich erkannte den inneren Kampf den sie mit sich führte, um ihrem äußeren Erscheinungsbild Stärke zu verleihen. " Du musst nicht stark sein. Es ist okay, wenn du mal Schwäche zeigst. Ich finde, auch mal schwach zu sein ist das Stärkste was man tun kann. Außerdem lie... mag ich dich samt aller Fehler. Egal, was kommt. " ermutigte ich sie, musste mich bemühen, nicht bei meinem Verhaspler zu erröten. Als Naliipa davon sprach, das Training abzubrechen, und zur Seite trat, sah ich zu ihr. " Es stimmt schon... es war sehr erfolgreich. Vielleicht sollten wir doch einfach eine Pause machen, und erstmal zum Rudel zurückkehren. Die machen sich eventuell schon Sorgen. " pflichtete ich ihr bei.

Mit schiefgelegtem Kopf betrachtete ich alle. Ich verstand die Situation nicht wirklich. Sie schienen so traurig. Meine Aufmerksamkeit war einige Momente zuvor woanders gewesen, weshalb ich jetzt einfach schweigend daneben saß.

Misstrauisch beobachtete ich meine Schwester. Sie war meiner Meinung nach zu nahe an dem Wesen dran. Aber ich beschloss, ihr das zu verzeihen. Ich war sicher, sie war sich einfach nur nicht der Tatsache bewusst, dass sie das nicht durfte. Ja, das musste es sein. Schwanzwedelnd stolperte ich näher, und zog ( Rain ) spielerisch am Ohr, um dann wie ein Wahnsinniger das Weite zu suchen. Mir war nämlich bewusst, dass ich eine direkte Konfrontation nie für mich entscheiden könnte.

Als das Wesen mir über den Kopf leckte, lächelte ich und meine Rute wedelte fröhlich peitschend hin und her. Ein Hauptplatz? Was ist das? Angestrengt hob ich meinen Hintern in die Höhe, und stolperte dann einige Schritte nach vorne, bis ich es schaffte, halbwegs normal, aber staksig wie ein junges Reh, Richtung Ausgang der Laube zu schreiten. Dabei schaute ich fast schon panisch nach allen Seiten zu den anderen Fellbündeln, die mich ja mit Leichtigkeit umschubsen könnten.

Mit aller Kraft drückte ich mich hoch, um zu dem Wesen über mir aufzuschauen. Man merkte, dass meine Beine dabei zitterten, und ich beinahe einfach wieder wegrutschte. Irgendwas war mit dem Wesen. Sie seufzte. Machte sie sich Sorgen um mich? Das sollte sie nicht... ich bellte einmal hell auf, und blickte sie tadelnd an.

Ärgerlich, dass das mir bekannte Fell außer Reichweite war, jammerte ich leise fiepend. Irgendwer sollte sich um mich kümmern, ich wollte Aufmerksamkeit. Meine Kraft reichte eh nicht, um große Erkundungstouren zu starten, also sollte man gefälligst zu mir kommen. Mein Jammern wurde etwas lauter.

Ich spürte, dass sich die anderen Bündel weg bewegten, und ich hatte die Aufforderung gehört, mich mal zu bewegen. Doch ich kam im Gegensatz zu den anderen nicht sehr weit. Ich schob mich in einzelnen winzigen Fortschritten ein Stückchen nach vorne, ehe ich quengelte und das Wesen aufforderte wieder zu mir zurückzukommen. Meine Augen öffneten sich um einen Schlitz, und ich erkannte einige verschwommene Objekte. Aber ich war nicht daran interessiert, mich groß zu bewegen. Meine Kraft ließ es auch gar nicht zu.

Ich war überrascht darüber, dass tatsächlich Laute zu mir durchdrangen. Langsam öffneten sich meine Gehörgänge, doch obgleich die Laute zu mir durchdrangen, wusste ich nicht was sie bedeuteten. M-Mama...? Doch im nächsten Moment spürte ich wieder ihre Nähe, weshalb ich leise aber zufrieden muckte und meine winzige Zunge über das breite Ding ( Fang ) des Wesens fuhr. Zwar wusste ich nich, was sie mir sagen wollte, aber der Klang ihrer Stimme machte mich glücklich. Zufrieden kuschelte ich mich wohlig in ihr Fell, und fand die Kraft an einem Knubbel zu saugen, trank aber mal wieder eher stockend.

Ich spürte, dass ich nicht bei dem liebevollen Wesen lag, das sonst immer da war. Das weiche Zeug ( Fell ) fühlte sich anders an. Ein kurzes, quengelndes Mucken entkam mir. Ich verspürte nicht die gleiche Sicherheit wie bei dem Wesen.

Als man mich weggedrängt hatte, muckte ich ärgerlich auf. Irgendeiner der anderen Fellbälle wollte die köstliche Milch für sich haben, das war klar. Nur war ich selber weder stark genug, ebenso herumzuschubsen, noch zumindest meinen Platz zu verteidigen. Nach kurzer Zeit legte mich aber etwas bereits zurück, vermutlich das große Wesen, welches uns liebevoll umsorgte. Weshalb ich nun wieder anfing, ein wenig an den Knubbeln aus denen jene heißbegehrte Flüssigkeit drang herumzututschen, ehe meine Kraft es zuließ in halbwegs normalen Zügen zu trinken.

Ich lag am Bauch eines großen Wesens. Das Schmatzen der anderen Fellbündel nahm ich nicht wahr, war ich doch schließlich noch taub. Auch spürte ich ab und zu, dass mich etwas berührte, worauf ich aber nie näher einging. Doch während die Fellbündel neben mir eifrig saugten, strampelten und quetschten, ließ ich mich schwächlich von meiner Zitze vertreiben, und ergab mich der seltsamen Schwärze um mich herum, indem ich mich leicht nach hinten weg lehnte. Diese Dunkelheit war nicht zu vergleichen mit eben jener wohligen, von der ich vor einiger Zeit noch in der Höhle umgeben war. Die Welt hier draußen war kalt. Doch ich gab nicht einen Ton von mir, rief nicht nach dem liebevollen Wesen dass mich umsorgte. Ich war schlichtweg zu schwach.

Danke. :D

Danke Daddy :3 xD

3 Brüder, oh ja :D