Toben und jagen! Das ist etwas was sich an diesem Ort besonders gut machen lässt. Jedoch sollte man wachsam bleiben. Denn nicht selten werden Wildhunde/Freiläufer hier von Menschen geschossen um den Bestand der Hunde einzugrenzen oder gar zu vernichten.

Noch immer war ich entkräftet und kämpfte mittlerweile sogar gegen den Schwindel an, welcher durch die schmerzenden Rippen verursacht wurde. Am Rand der Wiese ließ ich mich in einem Gebüsch nieder, von welchem aus man einen rechten guten Überblick über die Wiese und nähere Umgebung hatte. Langsam begann ich meine Wunden zu lecken. Dabei waren meine Ohren wachsam aufgerichtet.

Die Wiese mochte groß sein, doch durch den Wind und die wenigen Bäume die diesen aufhielten wurden die Gerüche der Umgebung zu mir getragen. Ich konnte Menschen riechen und sah mich mit einem Grollen um. Da entdeckte ich sie, Oben zwischen zwei Bäumen auf einem dieser komischen Holzbauten. Ich musterte die Menschen aufmerksam. Einer von Ihnen hatte ein Gerät vor den Augen und sprach offenbar mit dem anderen und deutete auf die Wiese. Ich folgte dem Zeig und entdeckte einen anderen Hund, der es sich gerade mit einem Hasen im Maul auf der anderen Seite der Wiese hingelegt hatte. Meine Ohren zuckten, verstand ich doch nicht was die Menschen sprachen. Dafür war das was mir meine Nase sagte eindeutiger. Es roch nach schwarzem Brennpulver! Ich wusste dass mein Herrchen es immer genutzt hatte um ein Metalrohr damit zu befüllen und auf Wölfe und Wildhunde zu schießen. Ich erhob mich und wollte weg schleichen, da sah ich wie einer der Menschen mit einem solchen Rohr rumhantierte und dann kurz zielte ehe er erneut an dem Rohr rum hantierte. Offenbar wollten die Menschen den fremden Hund töten!

Ich war hin und her gerissen. Zum einen hatte mich niemand um Hilfe gebeten, zum anderen konnte ich einen Artgenossen nicht im Stich lassen, auch wenn unsere Rassen unterschiedlich sein mochten. Ich duckte mich kurz ehe ich auf die Wiese hinaus preschte und so schnell ich konnte zu dem anderen Hund lief. Schon von Weitem fing ich an zu rufen. Lauf! Menschen! Schießrohr! Lauf! Ich war mir nicht sicher ob der andere Hund mich bereits hörte oder mir vertrauen würde. Gerade wollte ich erneut rufen, da hörte ich den mir bekannten Knall. Doch der Schuss war entweder daneben gegangen oder die Menschen hatten auf was anderes geschossen. Zumindest dachte ich das wohl, bis ich einen stechenden Schmerz in der Flanke spürte und aufjaulend zur Seite geworfen wurde als der Schuss mich traf.

Hechelnd vor Schmerz blieb ich liegen. Die ohnehin angeschlagenen Rippen drückten auf die Lunge und sorgten zusammen mit dem Schmerz dafür dass mir die Luft weg blieb und immer wieder schwarz vor Augen wurde.

(-->Der Wald)

Langsam, mit fast schleichenden Bewegungen schritt ich durch die Schatten der Baumgrenze. Immer wieder witterte ich wachsam. Inzwischen spürte ich die Schusswunde kaum noch, auch wenn diese noch immer nicht ganz verheilt war. Oder zumindest noch nicht so sehr, dass ich sie ganz vergessen oder missachten konnte. Zumindest war ich nun aber wieder in der Lage mich auf die Jagd zu machen und war nicht darauf angewiesen Fische im See zu fangen.

Da ich momentan keinen Menschen riechen konnte, wagte ich mich weiter auf die Wiese hinaus. Auch wenn ich geduckt lief, mein schwarzes Fell fiel im dichten Grün des Grases dennoch auf. So lautlos wie möglich schlich ich mich an eine Maus heran. Diese entdeckte mich schließlich, piepste auf und rannte los. Doch als Hirtehund war ich es gewohnt zu sprinten und setzte ihr nach, schlug immer wieder Haken, bis ich mich mit einem Bellen auf sie stürzte und sie mit einem schnellen Biss tötete. Genüsslich verschlang ich meine doch sehr magere Beute.

Nachdem ich mich nach dem Verspeisen eine Weile ausgeruht hatte, erhob ich mich aus meiner gelegenen Position und schnupperte. Ich konnte einen anderen Hund riechen und ganz schwach die Nähe von Menschen. Kurz knurrte ich aufgrund der Menschen und sah mich um. Ich entdeckte dann eine Gruppe junger Menschen, vermutlich Jugendliche, welche sich auf der Wiese zu einem Picknick trafen, trotz des bewölkten Himmels. Vermutlich wollten sie einfach ausnutzen dass es durch die Wolken angenehm war von den Temperaturen her.

Ich wand mich von den Menschen ab und schlich davon, immer in geduckter Haltung bleibend. So brachte ich mehr Abstand zwischen mich und die Menschen. Dann erst entschied ich mich in einem Bogen meinen Weg Richtung Wald fort zu setzen. Vielleicht schaffte ich es dort eine größere Beute als eine Maus zu erlegen.

--> Wald